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Gute Frage

Was ist Gewaltfreie
Kommunikation (GFK)?

Sie wird seit Jahrzehnten in Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Coachings und in der Mediation, aber auch von Paaren, Gemeinschaften und Privatpersonen genutzt. Scheint ja was dran zu sein. Lass mich dir hier erklären was genau.

Ich habe keine Aggressionsprobleme, also ist GFK nichts für mich. Richtig?

Hehe, das höre ich häufig. Tatsächlich trägt der Name nicht zu einem präzisen Verständnis zu dem bei, was GFK eigentlich ist. Der Begründer Marshall Rosenberg war Fan von der gewaltfreien Ausrichtung Gandhis. Gewaltfreiheit ist hier gemeint als lebensdienliche Ausrichtung unserer Handlungen. Es geht bei GFK also nicht um Antiagressions- oder Deeskalationstraining, sondern um ein bedürfnisorientiertes Bewusstsein, bei dem wir eine Haltung trainieren, in der die Bedürfnisse aller gleichwertig sind.

Warum braucht es GFK überhaupt? 

Es wird in Studien immer und immer wieder unterstrichen: Wahre Lebensfreude hängt maßgeblich von der Qualität unserer sozialen Kontakte ab. Es geht um Verbindung. Um die, die wir zu uns selbst pflegen. Und um die, die wir zu anderen Menschen pflegen. Gleichzeitig leben wir im deutschsprachigen Raum in einer Welt, in der wir ziemlich genau wissen, was wir wollen, aber selten was wir brauchen. Ständig winkt das nächste Konsumgut, die nächste berufliche Gelegenheit und die nächste Chance, nach außen hin erfolgreich zu wirken. Mithilfe der GFK kommen wir weg von kurzfristiger (vermeintlicher) Bedürfnisbefriedigung hin zu langfristiger Sinnerfüllung. Und das gibt auf persönlicher Ebene Rückenwind für lang anhaltende Lebensfreude. Ich bin überzeugt, dass das bedürfnisorientierte Bewusstsein nicht nur zu Sinnerfüllung auf persönlicher Ebene beiträgt. Auch gesellschaftlich nährt GFK angesichts der aktuellen multiplen Krisen Hoffnung und Zuversicht.

Mit GFK kannst du…

  • … effektiv und gleichzeitig einfühlsam kommunizieren.
  • … mit dir selbst friedfertiger umgehen.
  • … dich selbst authentisch ausdrücken, ohne andere zu verletzen.
  • … die Bedürfnisse aller im Blick halten und berücksichtigen.

Was ist GFK?

Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ermöglicht durch Empathie und ehrliches Verständnis eine Kultur, in der wir uns menschlich auf Augenhöhe begegnen. In diesem Umfeld kann sich jede von uns optimal entfalten. Die wesentliche Annahme ist, dass wir alle dieselben Bedürfnisse haben. Nur die Strategien, also die Handlungen, mit denen wir Bedürfnisse erfüllen wollen, sind unterschiedlich. Den guten Grund hinter Handlungen zu erkennen, kann trainiert werden, stärkt den “Empathie-Muskel” und trägt so zu einer bedürfnisorientierten Kommunikation bei.

Die Methode der GFK 

Die vier Elemente (häufig auch Schritte genannt) Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis und Bitte sind das methodische Herzstück der GFK. Sie dienen als Hilfsmittel, um präzise zu sein. Aus dem anklagenden Satz “Wieso guckst du eigentlich immer aufs Handy, wenn ich mit dir rede?!” wird dadurch “Ich habe dich eben aufs Handy schauen sehen [Beobachtung], bin angespannt [Gefühl], weil ich volle Präsenz brauche [Bedürfnis]. Kannst du dir vorstellen, dein Handy wegzupacken? [Bitte]”. 

Ohne die “GFK-Haltung” ist die Methode Bullsh*it

… das hat Marshall selbst so gesagt. Denn eigentlich ist GFK ein Bewusstwerdungsprozess im Kleid eines Kommunikationstools. Auch wenn ich die vier Schritte richtig anwende, heißt das nicht, dass dadurch Verbindung und Klarheit entsteht. GFK im Sinne der Bedürfnisorientierung “funktioniert” nur dann, wenn ich innerlich ausgerichtet bin auf Menschlichkeit. Und diese innere Ausrichtung wird mich lenken mit mir und anderen “gewaltfrei” umzugehen. Wir trainieren daher Bedürfnisorientierung, um uns nach und nach innerlich neu auszurichten.

Und was bringt GFK konkret?

Sie zeigt Wege auf, wie du dich mit dir selbst und anderen Menschen gut verbinden kannst. Und in Verbindung bleibst. Darüber hinaus unterstützt sie darin, sich so auszudrücken, dass Menschen zu viel größerer Wahrscheinlichkeit so verstanden werden, wie sie es meinen. Und im Zweifel unterstützt sie dich darin, dich klar und selbstbestimmt abzugrenzen.


Dann kann’s ja jetzt losgehen!

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